Einläufe und Darmentleerung Fragen und Antworten

Zitat von Forum Assistent am Januar 30, 2025, 12:05 pm UhrDieser Thread bietet eine umfassende Sammlung von Fragen und Antworten zum Thema Fasten, Einläufe und Darmentleerung aus unserem früheren Forum. Es deckt Themen wie die Häufigkeit von Einläufen, die Vorbereitung auf das Fasten, den Umgang mit möglichen Beschwerden und die Nachsorge nach einer Fastenkur ab. Sandra teilt hier ihre Expertise basierend auf jahrelanger Erfahrung und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Für alle, die eine Fastenkur planen oder regelmäßig fasten, stellt dieser Thread eine wertvolle Ressource dar. Bei weiteren Fragen können spezifische Details hinzugefügt oder vertieft werden.
Inhaltsverzeichnis
- Ist es sinnvoll, Einläufe unabhängig vom Fasten durchzuführen?
- Wie oft ist es sinnvoll zu fasten, und welche Methoden empfiehlst du?
- Sind einzelne Fastentage oder Safttage sinnvoll?
- Wie bereitet man einen Kaffee-Einlauf zu?
- Welche Alternativen gibt es, wenn Glaubersalz zu aggressiv ist?
- Schadet häufiges Fasten oder Einläufe der Darmflora?
- Was kann man tun, wenn der Einlauf nicht klappt?
- Wie lange sollte man das Einlaufwasser halten können?
- Was sollte man nach dem Fasten beachten, wenn der Darm träge ist?
- Ist es normal, nach einem Einlauf Durchfall zu haben?
- Welche Wassertemperatur ist für Einläufe ideal?
- Wie oft sollte man Einläufe bei einer 7-Tage-Fastenkur machen?
Unsere Fachartikel zum Thema:
- Einlauf selber machen - Genaue Anleitung
- Darmentleerung beim Heilfasten
- Leberentgiftung und Darmreinigungskur Anleitung
Fragen und Antworten
Frage 1: Ist es sinnvoll, Einläufe unabhängig vom Fasten durchzuführen, und wenn ja, wie oft und zu welcher Tageszeit?
Antwort von Sandra:
Für uns ist der Einlauf generell ein geschätztes Hausmittel bei vielerlei Beschwerden. Wenn ich beispielsweise eine Migräne im Anmarsch wahrnehme, mache ich sofort einen Einlauf (sehr gerne auch einen Kaffee-Einlauf), und in den allermeisten Fällen ist die Attacke dann abgewendet. Ohne Indikation, also einfach nur so, mache ich allerdings keinen Einlauf. Es gibt jedoch Leute, die auf regelmäßige Einläufe schwören. Ich würde sagen, einmal die Woche kann man das schon machen, wenn es einem guttut. Zur Tageszeit: Wenn Beschwerden auftreten, wie Kopfweh, kann man sich die Zeit eh nicht aussuchen. Beim Fasten bevorzuge ich den Einlauf abends, aber das ist nur eine Vorliebe von mir. Ansonsten würde ich ihn nicht unmittelbar nach dem Essen machen. In der Früh ist der Verdauungstrakt am ruhigsten, somit eine gute Zeit für den Einlauf, wenn man ihn zwischendurch außerhalb einer Fastenkur machen möchte.Frage 2: Wie oft ist es eigentlich sinnvoll zu fasten, und welche Fastenmethoden empfiehlst du?
Antwort von Sandra:
Meiner Erfahrung nach sind zwei Heilfastenkuren im Jahr ein guter Rhythmus. Wir lieben es, eine Frühjahrskur und eine Herbstkur von 7-10 Tagen zu machen. Im Alltag betreiben wir das 16/8 Intervallfasten (außer im Urlaub). Was die Methoden angeht: Ich selbst favorisiere das Buchinger-Fasten mit einer Kombination aus Kräutertees, Gemüsebrühe und einmal am Tag einen frisch gepressten Saft. Dies versorgt den Körper mit wichtigen Mineralstoffen und unterstützt gleichzeitig die Entgiftung. Andere Methoden wie Saftfasten, Basenfasten oder Scheinfasten können aber ebenfalls effektiv sein. Einige Menschen, vor allem Fastenneulinge, bevorzugen die gehaltvolleren Methoden.Frage 3: Sind einzelne Fastentage oder Safttage sinnvoll, und wie oft sollte man sie machen?
Antwort von Sandra:
Einzelne Fastentage tun dem Körper gut, z.B. einmal die Woche oder auch in größeren Intervallen, wie zu jedem Voll- und Neumondtag. Keine Sorge, das ist für den Körper etwas ganz Normales, denn in der Menschheitsgeschichte hatte der Mensch sicher nicht jeden Tag zu essen. Diese Essenspausen nutzt unser Organismus zur Regeneration und verwertet zelluläre Ablagerungen – siehe meinen Autophagie-Fachartikel. Wenn du an diesen Tagen Saft zu dir nimmst, achte darauf, dass der Obstanteil nicht zu hoch ist, denn Fruchtzuckerbomben sind nicht gut für die Leber. Also hauptsächlich auf Gemüsesäfte setzen (mit etwas Obst wegen des Geschmacks). Ich selbst mag z.B. gerne Karotten-Stangensellerie-Saft mit einem Stück Orange oder Apfel, gerne auch ein kleines Stück Ingwerknolle dazugeben.Frage 4: Wie bereitet man einen Kaffee-Einlauf zu, und wie oft kann man ihn machen?
Antwort von Sandra:
Kaffee-Einläufe können tatsächlich bei vielerlei Beschwerden helfen. Ich mache ihn, wenn ich eine Migräneattacke habe. Hilft fast immer. Gerade in der Detox-Szene wird der Kaffee-Einlauf als eine der besten Entgiftungsmaßnahmen gehandelt. Vor allem die Leber profitiert davon. Ich bereite den Kaffee-Einlauf so zu: Ich mache mir mit 1/4 Liter Wasser und 2 TL gemahlenem Bio-Kaffee einen normalen Filterkaffee. Den verdünne ich dann mit Wasser auf einen Liter. Diesen verdünnten Kaffee gebe ich, wenn er handwarm ist, in das Einlaufgerät und los geht’s. Tipp: vorher mit Wasser einen Einlauf machen, damit der Stuhl aus dem Enddarm draußen ist, wenn du den Kaffee-Einlauf machst. Ich selbst wende den Kaffee-Einlauf nur bei Bedarf an. Für längere und regelmäßige Anwendungen bin ich keine Spezialistin. Es gibt Menschen, die machen das mehrmals pro Woche oder sogar täglich. Ich denke aber, wenn man es so intensiv betreibt, sollte man eine/n HeilpraktikerIn oder ÄrztIn an seiner Seite haben, der/die sich damit gut auskennt.Frage 5: Welche Alternativen gibt es, wenn Glaubersalz bei der Darmentleerung zu aggressiv ist?
Antwort von Sandra:
„Glaubersalz ist tatsächlich für viele Menschen zu aggressiv. Ich selbst vertrage es auch nicht gut und verwende daher milde Abführmittel, die die Darmperistaltik natürlich und sanft anregen. Flohsamenschalen, Zitronenwasser und Pflaumensaft sind sehr gute Möglichkeiten. Sollte das aber wiederum zu wenig tun, wäre ein Abführtee aus Sennes und Faulbaumrinde zu probieren. Eine ebenfalls sehr wirksame Methode ist die Share-Pflaume.Frage 6: Schaden häufiges Fasten oder Einläufe der Darmflora?
Antwort von Sandra:
Nach meiner Erfahrung und nach aktuellen Studien zeigt sich, dass die Diversität der Darmflora nach einer Fastenkur sogar zunimmt. Die Einläufe scheinen diese Entwicklung nicht zu stören. In letzter Zeit wird gerne davon gesprochen, dass ein Einlauf die Darmflora schädigt, da er viele Bakterien ausspülen würde. Ich habe daraufhin einen Fastenforscher der Buchinger-Wilhelmi-Klinik kontaktiert und ihn dazu befragt. Seine Antwort war, dass es weder wissenschaftliche Hinweise dafür gibt noch die Praxis diese Theorie bestärken würde. Daher werden auch von den Vertretern dieser Theorie nie Studien genannt, die bestätigen würden, dass Einläufe während einer Fastenkur die Darmflora schädigen. Die Menge an Bakterien, die der Darm mit einem einzigen Stuhlgang hinausbefördert ist vermutlich sogar größer als die Menge an Bakterien, die mit dem Einlaufwasser hinausgespült werde. Man kann aber auch ohne Einläufe fasten, jedoch tragen Einläufe ganz eindeutig zum Wohlbefinden während einer Fastenkur bei. Dennoch rate ich davon ab, über längere Zeiträume sehr häufig Einläufe zu machen, da dies die natürliche Peristaltik des Darms stören könnte. Es ist alles eine Frage der Balance.Frage 7: Was kann man tun, wenn der Einlauf nicht klappt?
Antwort von Sandra:
Wenn der Einlauf nicht klappt, also z.B. nur sehr wenig Wasser in den Darm einfließen kann, könnte das daran liegen, dass der Darm sehr voll ist oder die Wassertemperatur nicht passt. Es sollte körperwarm sein, also etwa 37 Grad Celsius. Meist hilft es, den Einlauf in mehreren Schritten zu machen, also nur wenig Wasser einzuleiten und dieses wieder auszuscheiden, bevor man wieder Wasser einleitet. Wichtig ist, sich dabei Zeit zu nehmen und keinen Druck auszuüben. Für die meisten Menschen ist es angenehm, zu Beginn der Fastenkur einmalig ein orales Abführmittel, wie Glaubersalz, Abführtee oder Share-Pflaume einzunehmen, damit der Darm schon zu einem guten Teil entleert ist. Die Einläufe macht man dann während der Fastenkur.Frage 8: Wie lange sollte ich das Einlaufwasser halten können?
Antwort von Sandra:
Die Dauer, die man das Einlaufwasser halten kann, variiert von Person zu Person. Wenn es nur eine Minute ist oder das Wasser gleich wieder herauskommt, ist das auch völlig in Ordnung. Manche können es bis zu zehn Minuten halten, andere schaffen weniger – beides ist normal.Frage 9: Was sollte ich nach dem Fasten beachten, wenn mein Darm träge ist?
Antwort von Sandra:
Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Darm nach einer Fastenkur einige Tage braucht, um sich wieder an die Arbeit zu gewöhnen. Wenn du nach drei bis vier Tagen immer noch keinen Stuhlgang hast, kannst du mit einem Einlauf oder milden Abführmitteln wie Flohsamenschalen nachhelfen. Zudem ist es wichtig, die Ernährung langsam wieder aufzubauen und ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Saaten, Nüsse und Obst zu integrieren, siehe Aufbautage.Frage 10: Ist es normal, nach einem Einlauf Durchfall zu haben?
Antwort von Sandra:
Die Stuhlgangsituation beim Fasten kann sehr unterschiedlich sein. Manche Menschen haben nach einem Einlauf flüssigen Stuhlgang, was völlig normal ist. Das kann daran liegen, dass der Einlauf einen Impuls gibt, dass der Dickdarm völlig „loslässt“ und den Speisebrei, der noch nicht eingedickt ist, auch nach draußen befördert. Wenn dein Dickdarm während des Fastens selbstständig arbeitet und du ohne Hilfsmittel Stuhlgang hast, braucht es keinen Einlauf. Der Einlauf ist nämlich dazu da, dass Stuhlreste während des Fastens nicht eine Woche lang im Darm liegenbleiben und zu Unwohlsein, eventuell sogar zu Rückvergiftung führen. Bei den meisten Menschen stellt der Dickdarm beim Fasten nämlich den Weitertransport des Stuhls ein.Frage 11: Welche Wassertemperatur ist für Einläufe ideal?
Antwort von Sandra:
Die Wassertemperatur sollte körperwarm sein, etwa 37 Grad Celsius. Kälteres Wasser kann als unangenehm empfunden werden und könnte sogar zu Krämpfen rühren. Es kann aber auch als belebend und kreislaufanregend empfunden werden. Das ist sehr individuell. Während zu heißes Wasser unbedingt vermieden werden muss, denn es kann die Schleimhaut schädigen. Die meisten Menschen empfinden es als optimal, wenn sie das Wasser im Darm kaum spüren, was bei 37 Grad der Fall ist.Frage 12: Wie oft sollte man Einläufe bei einer 7-Tage-Fastenkur machen?
Antwort von Sandra:
Während einer 7-Tage-Fastenkur empfehle ich, alle ein bis zwei Tage einen Einlauf zu machen. Dies reicht in der Regel aus, um den Darm zu entlasten und Giftstoffe auszuscheiden. Der Fokus sollte darauf liegen, sich gut zu fühlen. Wenn du das Gefühl hast, dass ein Einlauf notwendig ist, kannst du ihn auch nach Bedarf durchführen. Wichtig ist, auf die Signale des Körpers zu achten. Manchen Menschen geht es beim Fasten auch ohne Einlauf gut. In dem Fall ist es ganz besonders wichtig, auf einige strikte Entlastungstage vor Fastenbeginn zu achten, damit nichts im Darm liegenbleibt, was vor sich hin gärt und fault, wie z.B. Fleisch, Brot, Zucker etc. (siehe Entlastungstage). Ich habe auch ein Video aufgezeichnet, indem ich darüber spreche, ob die Darmentleerung beim Fasten unbedingt notwendig ist.Frage 13: Ist Mundgeruch ein Zeichen dafür, dass das Fasten funktioniert?
Antwort von Sandra: Mundgeruch tritt bei den meisten fastenden Menschen auf und ist eine Begleiterscheinung der Entgiftung. Er zeigt, dass der Körper Stoffwechselprozesse durchführt, die auch über die Atemluft ausgeschieden werden. Auch wird die Zunge gewöhnlich durch die Nahrung gereinigt, was beim Fasten ausbleibt und sich ein Zungenbelag bildet, der dann zu Mundgeruch führen kann (Bakterien sind dafür verantwortlich). Man kann hier behutsam mit einem Zungenschaber arbeiten, aber bitte nicht zu fest andrücken, denn wenn man die Zungenoberfläche auch nur leicht verletzt, können erst recht Bakterien anhaften. Man kann auch eine Kardamomkapsel kauen und danach ausspucken. Das kann man ebenso mit Pfefferminz- oder Salbeiblättern machen. Das Zuführen von guten Bakterien in Form von Effektiven Mikroorganismen ist eine sehr gute Methode, um die Mundflora zu verbessern. Es gibt mittlerweile viele gute Produkte in der Apotheke zu kaufen, z.B. MikroSan (von Allergosan).
Frage 14: Was tun, wenn der Darm während des Fastens nicht komplett leer ist?
Antwort von Sandra: Die wichtigen Entgiftungsprozesse wie die Autophagie finden beim Fasten so oder so statt, auch wenn der Darm nicht leer ist. Entlastungstage vor dem Fasten stellen sicher, dass keine problematischen Speisereste im Darm verweilen und zu einer Rückvergiftung führen. Dies kann bei Fleisch, Zucker und Brot der Fall sein (siehe Entlastungstage). Wenn dies vermieden wird, und somit keine Fäulnisprozesse stattfinden, schafft es ein gesunder Darm in der Regel, sich im Laufe der Fastenzeit selbst zu regulieren. Für die meisten Menschen ist jedoch die Entleerung des Enddarms mithilfe von Einläufen alle ein bis zwei Tage eine angenehme Maßnahme, die erheblich zum Wohlbefinden während der Fastentage beiträgt.
Frage 15: Ist es normal, dass man während des Fastens hungrig bleibt?
Antwort von Sandra: Hunger ist besonders in den ersten Tagen normal. Der Körper stellt erst nach und nach auf den Fastenmodus um. Wenn die sogenannte Ketose am Laufen ist, verschwindet in der Regel der Hunger. Es ist aber auch eine Sache der mentalen Einstellung zum Fasten. Wenn man eigentlich nicht bereit ist, sich mental auf den Prozess einzulassen, sind Hungergefühle viel häufiger. Bewegung und ausreichend Flüssigkeit können helfen, das Hungergefühl zu verringern (siehe auch meinen Artikel zur Fastenkrise, wo ich unter anderem Tipps gegen Hunger beim Fasten gebe).
Frage 16: Wie gehe ich mit Kreislaufschwäche nach einem Einlauf um?
Antwort von Sandra: Kreislaufschwäche kann durch warmes Wasser oder die Entleerung an sich ausgelöst werden. Versuche, die Wassertemperatur etwas zu senken oder den Einlauf zu einem anderen Zeitpunkt durchzuführen, wenn du dich stärker fühlst. Grundsätzlich kann es beim Fasten immer mal zu Kreislaufproblemen kommen. Dazu habe ich im Beitrag zur Fastenkrise meine Tipps zusammengefasst.
Dieser Thread bietet eine umfassende Sammlung von Fragen und Antworten zum Thema Fasten, Einläufe und Darmentleerung aus unserem früheren Forum. Es deckt Themen wie die Häufigkeit von Einläufen, die Vorbereitung auf das Fasten, den Umgang mit möglichen Beschwerden und die Nachsorge nach einer Fastenkur ab. Sandra teilt hier ihre Expertise basierend auf jahrelanger Erfahrung und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Für alle, die eine Fastenkur planen oder regelmäßig fasten, stellt dieser Thread eine wertvolle Ressource dar. Bei weiteren Fragen können spezifische Details hinzugefügt oder vertieft werden.
Inhaltsverzeichnis
- Ist es sinnvoll, Einläufe unabhängig vom Fasten durchzuführen?
- Wie oft ist es sinnvoll zu fasten, und welche Methoden empfiehlst du?
- Sind einzelne Fastentage oder Safttage sinnvoll?
- Wie bereitet man einen Kaffee-Einlauf zu?
- Welche Alternativen gibt es, wenn Glaubersalz zu aggressiv ist?
- Schadet häufiges Fasten oder Einläufe der Darmflora?
- Was kann man tun, wenn der Einlauf nicht klappt?
- Wie lange sollte man das Einlaufwasser halten können?
- Was sollte man nach dem Fasten beachten, wenn der Darm träge ist?
- Ist es normal, nach einem Einlauf Durchfall zu haben?
- Welche Wassertemperatur ist für Einläufe ideal?
- Wie oft sollte man Einläufe bei einer 7-Tage-Fastenkur machen?
Unsere Fachartikel zum Thema:
- Einlauf selber machen - Genaue Anleitung
- Darmentleerung beim Heilfasten
- Leberentgiftung und Darmreinigungskur Anleitung
Fragen und Antworten
Frage 1: Ist es sinnvoll, Einläufe unabhängig vom Fasten durchzuführen, und wenn ja, wie oft und zu welcher Tageszeit?
Antwort von Sandra:
Für uns ist der Einlauf generell ein geschätztes Hausmittel bei vielerlei Beschwerden. Wenn ich beispielsweise eine Migräne im Anmarsch wahrnehme, mache ich sofort einen Einlauf (sehr gerne auch einen Kaffee-Einlauf), und in den allermeisten Fällen ist die Attacke dann abgewendet. Ohne Indikation, also einfach nur so, mache ich allerdings keinen Einlauf. Es gibt jedoch Leute, die auf regelmäßige Einläufe schwören. Ich würde sagen, einmal die Woche kann man das schon machen, wenn es einem guttut. Zur Tageszeit: Wenn Beschwerden auftreten, wie Kopfweh, kann man sich die Zeit eh nicht aussuchen. Beim Fasten bevorzuge ich den Einlauf abends, aber das ist nur eine Vorliebe von mir. Ansonsten würde ich ihn nicht unmittelbar nach dem Essen machen. In der Früh ist der Verdauungstrakt am ruhigsten, somit eine gute Zeit für den Einlauf, wenn man ihn zwischendurch außerhalb einer Fastenkur machen möchte.
Frage 2: Wie oft ist es eigentlich sinnvoll zu fasten, und welche Fastenmethoden empfiehlst du?
Antwort von Sandra:
Meiner Erfahrung nach sind zwei Heilfastenkuren im Jahr ein guter Rhythmus. Wir lieben es, eine Frühjahrskur und eine Herbstkur von 7-10 Tagen zu machen. Im Alltag betreiben wir das 16/8 Intervallfasten (außer im Urlaub). Was die Methoden angeht: Ich selbst favorisiere das Buchinger-Fasten mit einer Kombination aus Kräutertees, Gemüsebrühe und einmal am Tag einen frisch gepressten Saft. Dies versorgt den Körper mit wichtigen Mineralstoffen und unterstützt gleichzeitig die Entgiftung. Andere Methoden wie Saftfasten, Basenfasten oder Scheinfasten können aber ebenfalls effektiv sein. Einige Menschen, vor allem Fastenneulinge, bevorzugen die gehaltvolleren Methoden.
Frage 3: Sind einzelne Fastentage oder Safttage sinnvoll, und wie oft sollte man sie machen?
Antwort von Sandra:
Einzelne Fastentage tun dem Körper gut, z.B. einmal die Woche oder auch in größeren Intervallen, wie zu jedem Voll- und Neumondtag. Keine Sorge, das ist für den Körper etwas ganz Normales, denn in der Menschheitsgeschichte hatte der Mensch sicher nicht jeden Tag zu essen. Diese Essenspausen nutzt unser Organismus zur Regeneration und verwertet zelluläre Ablagerungen – siehe meinen Autophagie-Fachartikel. Wenn du an diesen Tagen Saft zu dir nimmst, achte darauf, dass der Obstanteil nicht zu hoch ist, denn Fruchtzuckerbomben sind nicht gut für die Leber. Also hauptsächlich auf Gemüsesäfte setzen (mit etwas Obst wegen des Geschmacks). Ich selbst mag z.B. gerne Karotten-Stangensellerie-Saft mit einem Stück Orange oder Apfel, gerne auch ein kleines Stück Ingwerknolle dazugeben.
Frage 4: Wie bereitet man einen Kaffee-Einlauf zu, und wie oft kann man ihn machen?
Antwort von Sandra:
Kaffee-Einläufe können tatsächlich bei vielerlei Beschwerden helfen. Ich mache ihn, wenn ich eine Migräneattacke habe. Hilft fast immer. Gerade in der Detox-Szene wird der Kaffee-Einlauf als eine der besten Entgiftungsmaßnahmen gehandelt. Vor allem die Leber profitiert davon. Ich bereite den Kaffee-Einlauf so zu: Ich mache mir mit 1/4 Liter Wasser und 2 TL gemahlenem Bio-Kaffee einen normalen Filterkaffee. Den verdünne ich dann mit Wasser auf einen Liter. Diesen verdünnten Kaffee gebe ich, wenn er handwarm ist, in das Einlaufgerät und los geht’s. Tipp: vorher mit Wasser einen Einlauf machen, damit der Stuhl aus dem Enddarm draußen ist, wenn du den Kaffee-Einlauf machst. Ich selbst wende den Kaffee-Einlauf nur bei Bedarf an. Für längere und regelmäßige Anwendungen bin ich keine Spezialistin. Es gibt Menschen, die machen das mehrmals pro Woche oder sogar täglich. Ich denke aber, wenn man es so intensiv betreibt, sollte man eine/n HeilpraktikerIn oder ÄrztIn an seiner Seite haben, der/die sich damit gut auskennt.
Frage 5: Welche Alternativen gibt es, wenn Glaubersalz bei der Darmentleerung zu aggressiv ist?
Antwort von Sandra:
„Glaubersalz ist tatsächlich für viele Menschen zu aggressiv. Ich selbst vertrage es auch nicht gut und verwende daher milde Abführmittel, die die Darmperistaltik natürlich und sanft anregen. Flohsamenschalen, Zitronenwasser und Pflaumensaft sind sehr gute Möglichkeiten. Sollte das aber wiederum zu wenig tun, wäre ein Abführtee aus Sennes und Faulbaumrinde zu probieren. Eine ebenfalls sehr wirksame Methode ist die Share-Pflaume.
Frage 6: Schaden häufiges Fasten oder Einläufe der Darmflora?
Antwort von Sandra:
Nach meiner Erfahrung und nach aktuellen Studien zeigt sich, dass die Diversität der Darmflora nach einer Fastenkur sogar zunimmt. Die Einläufe scheinen diese Entwicklung nicht zu stören. In letzter Zeit wird gerne davon gesprochen, dass ein Einlauf die Darmflora schädigt, da er viele Bakterien ausspülen würde. Ich habe daraufhin einen Fastenforscher der Buchinger-Wilhelmi-Klinik kontaktiert und ihn dazu befragt. Seine Antwort war, dass es weder wissenschaftliche Hinweise dafür gibt noch die Praxis diese Theorie bestärken würde. Daher werden auch von den Vertretern dieser Theorie nie Studien genannt, die bestätigen würden, dass Einläufe während einer Fastenkur die Darmflora schädigen. Die Menge an Bakterien, die der Darm mit einem einzigen Stuhlgang hinausbefördert ist vermutlich sogar größer als die Menge an Bakterien, die mit dem Einlaufwasser hinausgespült werde. Man kann aber auch ohne Einläufe fasten, jedoch tragen Einläufe ganz eindeutig zum Wohlbefinden während einer Fastenkur bei. Dennoch rate ich davon ab, über längere Zeiträume sehr häufig Einläufe zu machen, da dies die natürliche Peristaltik des Darms stören könnte. Es ist alles eine Frage der Balance.
Frage 7: Was kann man tun, wenn der Einlauf nicht klappt?
Antwort von Sandra:
Wenn der Einlauf nicht klappt, also z.B. nur sehr wenig Wasser in den Darm einfließen kann, könnte das daran liegen, dass der Darm sehr voll ist oder die Wassertemperatur nicht passt. Es sollte körperwarm sein, also etwa 37 Grad Celsius. Meist hilft es, den Einlauf in mehreren Schritten zu machen, also nur wenig Wasser einzuleiten und dieses wieder auszuscheiden, bevor man wieder Wasser einleitet. Wichtig ist, sich dabei Zeit zu nehmen und keinen Druck auszuüben. Für die meisten Menschen ist es angenehm, zu Beginn der Fastenkur einmalig ein orales Abführmittel, wie Glaubersalz, Abführtee oder Share-Pflaume einzunehmen, damit der Darm schon zu einem guten Teil entleert ist. Die Einläufe macht man dann während der Fastenkur.
Frage 8: Wie lange sollte ich das Einlaufwasser halten können?
Antwort von Sandra:
Die Dauer, die man das Einlaufwasser halten kann, variiert von Person zu Person. Wenn es nur eine Minute ist oder das Wasser gleich wieder herauskommt, ist das auch völlig in Ordnung. Manche können es bis zu zehn Minuten halten, andere schaffen weniger – beides ist normal.
Frage 9: Was sollte ich nach dem Fasten beachten, wenn mein Darm träge ist?
Antwort von Sandra:
Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Darm nach einer Fastenkur einige Tage braucht, um sich wieder an die Arbeit zu gewöhnen. Wenn du nach drei bis vier Tagen immer noch keinen Stuhlgang hast, kannst du mit einem Einlauf oder milden Abführmitteln wie Flohsamenschalen nachhelfen. Zudem ist es wichtig, die Ernährung langsam wieder aufzubauen und ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Saaten, Nüsse und Obst zu integrieren, siehe Aufbautage.
Frage 10: Ist es normal, nach einem Einlauf Durchfall zu haben?
Antwort von Sandra:
Die Stuhlgangsituation beim Fasten kann sehr unterschiedlich sein. Manche Menschen haben nach einem Einlauf flüssigen Stuhlgang, was völlig normal ist. Das kann daran liegen, dass der Einlauf einen Impuls gibt, dass der Dickdarm völlig „loslässt“ und den Speisebrei, der noch nicht eingedickt ist, auch nach draußen befördert. Wenn dein Dickdarm während des Fastens selbstständig arbeitet und du ohne Hilfsmittel Stuhlgang hast, braucht es keinen Einlauf. Der Einlauf ist nämlich dazu da, dass Stuhlreste während des Fastens nicht eine Woche lang im Darm liegenbleiben und zu Unwohlsein, eventuell sogar zu Rückvergiftung führen. Bei den meisten Menschen stellt der Dickdarm beim Fasten nämlich den Weitertransport des Stuhls ein.
Frage 11: Welche Wassertemperatur ist für Einläufe ideal?
Antwort von Sandra:
Die Wassertemperatur sollte körperwarm sein, etwa 37 Grad Celsius. Kälteres Wasser kann als unangenehm empfunden werden und könnte sogar zu Krämpfen rühren. Es kann aber auch als belebend und kreislaufanregend empfunden werden. Das ist sehr individuell. Während zu heißes Wasser unbedingt vermieden werden muss, denn es kann die Schleimhaut schädigen. Die meisten Menschen empfinden es als optimal, wenn sie das Wasser im Darm kaum spüren, was bei 37 Grad der Fall ist.
Frage 12: Wie oft sollte man Einläufe bei einer 7-Tage-Fastenkur machen?
Antwort von Sandra:
Während einer 7-Tage-Fastenkur empfehle ich, alle ein bis zwei Tage einen Einlauf zu machen. Dies reicht in der Regel aus, um den Darm zu entlasten und Giftstoffe auszuscheiden. Der Fokus sollte darauf liegen, sich gut zu fühlen. Wenn du das Gefühl hast, dass ein Einlauf notwendig ist, kannst du ihn auch nach Bedarf durchführen. Wichtig ist, auf die Signale des Körpers zu achten. Manchen Menschen geht es beim Fasten auch ohne Einlauf gut. In dem Fall ist es ganz besonders wichtig, auf einige strikte Entlastungstage vor Fastenbeginn zu achten, damit nichts im Darm liegenbleibt, was vor sich hin gärt und fault, wie z.B. Fleisch, Brot, Zucker etc. (siehe Entlastungstage). Ich habe auch ein Video aufgezeichnet, indem ich darüber spreche, ob die Darmentleerung beim Fasten unbedingt notwendig ist.
Frage 13: Ist Mundgeruch ein Zeichen dafür, dass das Fasten funktioniert?
Antwort von Sandra: Mundgeruch tritt bei den meisten fastenden Menschen auf und ist eine Begleiterscheinung der Entgiftung. Er zeigt, dass der Körper Stoffwechselprozesse durchführt, die auch über die Atemluft ausgeschieden werden. Auch wird die Zunge gewöhnlich durch die Nahrung gereinigt, was beim Fasten ausbleibt und sich ein Zungenbelag bildet, der dann zu Mundgeruch führen kann (Bakterien sind dafür verantwortlich). Man kann hier behutsam mit einem Zungenschaber arbeiten, aber bitte nicht zu fest andrücken, denn wenn man die Zungenoberfläche auch nur leicht verletzt, können erst recht Bakterien anhaften. Man kann auch eine Kardamomkapsel kauen und danach ausspucken. Das kann man ebenso mit Pfefferminz- oder Salbeiblättern machen. Das Zuführen von guten Bakterien in Form von Effektiven Mikroorganismen ist eine sehr gute Methode, um die Mundflora zu verbessern. Es gibt mittlerweile viele gute Produkte in der Apotheke zu kaufen, z.B. MikroSan (von Allergosan).
Frage 14: Was tun, wenn der Darm während des Fastens nicht komplett leer ist?
Antwort von Sandra: Die wichtigen Entgiftungsprozesse wie die Autophagie finden beim Fasten so oder so statt, auch wenn der Darm nicht leer ist. Entlastungstage vor dem Fasten stellen sicher, dass keine problematischen Speisereste im Darm verweilen und zu einer Rückvergiftung führen. Dies kann bei Fleisch, Zucker und Brot der Fall sein (siehe Entlastungstage). Wenn dies vermieden wird, und somit keine Fäulnisprozesse stattfinden, schafft es ein gesunder Darm in der Regel, sich im Laufe der Fastenzeit selbst zu regulieren. Für die meisten Menschen ist jedoch die Entleerung des Enddarms mithilfe von Einläufen alle ein bis zwei Tage eine angenehme Maßnahme, die erheblich zum Wohlbefinden während der Fastentage beiträgt.
Frage 15: Ist es normal, dass man während des Fastens hungrig bleibt?
Antwort von Sandra: Hunger ist besonders in den ersten Tagen normal. Der Körper stellt erst nach und nach auf den Fastenmodus um. Wenn die sogenannte Ketose am Laufen ist, verschwindet in der Regel der Hunger. Es ist aber auch eine Sache der mentalen Einstellung zum Fasten. Wenn man eigentlich nicht bereit ist, sich mental auf den Prozess einzulassen, sind Hungergefühle viel häufiger. Bewegung und ausreichend Flüssigkeit können helfen, das Hungergefühl zu verringern (siehe auch meinen Artikel zur Fastenkrise, wo ich unter anderem Tipps gegen Hunger beim Fasten gebe).
Frage 16: Wie gehe ich mit Kreislaufschwäche nach einem Einlauf um?
Antwort von Sandra: Kreislaufschwäche kann durch warmes Wasser oder die Entleerung an sich ausgelöst werden. Versuche, die Wassertemperatur etwas zu senken oder den Einlauf zu einem anderen Zeitpunkt durchzuführen, wenn du dich stärker fühlst. Grundsätzlich kann es beim Fasten immer mal zu Kreislaufproblemen kommen. Dazu habe ich im Beitrag zur Fastenkrise meine Tipps zusammengefasst.